Testempfehlungen des CTCA zur Kausalitätsbestimmung bei Leberaffektionen
Diagnostische Abklärung bei V.a. Leberaffektion durch Chinesische Arzneitherapie (CA)
Der Verdacht auf eine CA-induzierte Leberaffektion stellt sich insbesondere dann, wenn in einem plausiblen zeitlichen Zusammenhang mit einer bestimmten Medikation die Leberwerte ansteigen und nach Absetzen oder Dosisreduktion wieder abfallen. Ein plausibles zeitliches Intervall für die Manifestation einer medikamentenbedingten Leberaffektion liegt zwischen dem 5. und 90. Tag nach Therapiebeginn, kann aber auch noch bis 15 Tage nach Absetzen einer Medikation auftreten. Ein zeitlicher Zusammenhang mit Beginn der Reaktion in diesem Zeitintervall und zusätzlich Besserung nach Absetzen/Dosisreduktion ist jedoch keineswegs beweisend für eine Kausalität. Neben der Begleitmedikation, die einschließlich von Interaktionen der Begleitmedikation mit der CA in Betracht zu ziehen ist, kommen nicht selten Virusinfektionen und andere reversiblen Ursachen einer Leber-symptomatik in Betracht, die sich in zufälligem zeitlichen Zusammenhang mit der CA ereignen. Zur Sicherung der Kausalität sollten diese unbedingt ausgeschlossen bzw. bestätigt werden.
Der Ausschluss von Virusinfektionen ist besonders wichtig und muss zeitnah durchgeführt werden, weil nach einiger Zeit eine akute Infektion von einer länger zurückreichenden Infektion, die mit dem akuten Ereignis nicht in ursächlichem Zusammenhang steht, oft nicht mehr zu unterscheiden ist! Da diese Diagnostik im Allgemeinen in der Klinik oder ambulant nicht ausreichend durchgeführt wird, sollte der TCM-Therapeut nach Möglichkeit diese selbst veranlassen bzw. darauf dringen, dass diese vollständig vorgenommen wird!
(in Anlehnung an Teschke et al., 2013)
1. Testempfehlungen zum Nachweis/Ausschluss einer akuten Virus-Hepatitis